Auswanderungsland Deutschland

Im Jahr 2005 haben nach Angaben des Statistischen Bundesamts ca. 145.000 Deutsche ihrem Land den Rücken gekehrt. Experten schätzen die Zahl der tatsächlichen Auswanderung sogar noch höher – auf bis zu 250.000 Personen. Zwar gab es schon immer Auswanderer aus der Bundesrepublik, aber noch nie war ihre Anzahl so hoch. Immer mehr, meist junge, sehr gut ausgebildete Deutsche suchen ihr Glück in anderen Ländern. Bessere Arbeitsmarktchancen im Ausland und die nach wie vor hohe Arbeitslosenzahl in Deutschland treiben Jobsuchende über die Grenzen.

Diese Zahlen lassen erkennen: Deutschland ist kein Einwanderungs-, sondern eher ein Auswanderungsland. Die Abwanderung der klugen Köpfe (der so genannte „brain drain“) nimmt weiter zu, ohne dass ein Ausgleich, geschweige denn der aus demografischen Gründen erwünschte Überschuss durch Zuwanderung erfolgt.

Im Gegensatz zu anderen Ländern mit traditionell hoher Abwanderung gelingt es der Bundesregierung bisher nicht, die Zuwanderung zu fördern, so dass diese Lücken ausgeglichen werden könnten. Im Gegenteil: Ein hoher Spitzensteuersatz und Standortnachteile im Bereich der sozialen und familiären Rahmenbedingungen machen den deutschen Arbeitsmarkt für hochqualifizierte Wissenschaftler und Fachkräfte unattraktiv. Eine vorausschauende Politik würde helle Köpfe fördern – sowohl die einheimischen als auch die, die zu uns kommen wollen.

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