Frank Schäffler

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Buchvorstellung: Ein Plädoyer für den Unternehmer

Ein Buch über die Psychologie der Superreichen zu schreiben, ist nicht populär, insbesondere in einer Zeit, wo Bücher über die wachsende Ungleichheit bald täglich die Bestsellerlisten stürmen. Angefangen hat die jüngste Welle 2013 mit dem französische Ökonomen Thomas Piketty und seinem Buch „das Kapital im 21. Jahrhundert“. Der Sozialist Piketty sieht im Anstieg der Ungleichheit ein Naturgesetz der Marktwirtschaft und plädiert für eine viel größere Umverteilung über das Steuersystem. Sein Vorschlag zielt auf Einkommensteuersätze von 85 Prozent und eine hohe Vermögensteuer. Jüngst reihte sich auch eine Studie von Oxfam in diesen Reigen ein, die behauptet, dass die acht reichsten Menschen auf dieser Welt so viel besitzen wie die halbe Menschheit. Mit solchen Vergleichen lassen sich sehr schnell neue Umverteilungsdebatten anheizen.

Die Forschung über die Ungleichheit ist populär. Das hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass die Erforschung der Ursachen für Ungleichheit stärker im Fokus der Politik liegt. Steigt die ungleiche Vermögensverteilung an, dann dient dasals Begründung dafür, über das Steuersystem und den Ausbau des Wohlfahrtsstaates dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Jetzt ist ein Buch auf den Markt gekommen, das untersucht, was Superreiche antreibt und erfolgreich macht. Dem Autor Rainer Zitelmann ist damit etwas gelungen, was gegen die veröffentlichte Erwartung gerichtet ist. Und genau das ist auch schon eines der wesentlichen Kennzeichen von Hochvermögenden. Darunter versteht der Berliner Unternehmer in dieser wissenschaftlichen Untersuchung Personen, die über ein mindestens zweistelliges Netto-Millionenvermögen, einige sogar über ein Milliardenvermögen verfügen. Im Wesentlichen hat er dabei Personen im deutschsprachigen Raum untersucht und befragt, die ihr Vermögen als Unternehmer und Investoren selbst aufgebaut haben. Sie kommen aus der Mittelschicht, ihre Eltern waren zumeist selbständig, meist nicht reich aber auch nicht abhängig beschäftigt. Ihre schulischen Leistungen waren meist nicht überragend, jeder Siebte hat kein Abitur und ein großer Teil hat auch nicht studiert. Gesellschaftliches und sportliches Engagement sticht jedoch hervor. Viele waren als Schul- und Schülersprecher aktiv, haben Schülerzeitungen verantwortet oder waren überdurchschnittlich sportlich aktiv.

Viele der untersuchten Personen hätten nie Karriere in einem bestehenden Unternehmen machen können, da sie als Angestellte zu schwierig und rebellisch gewesen wären. Sie schwimmen gegen den Strom und lassen sich gerne auf Konflikte ein. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ihres Aufstiegs scheint der Umgang mit Misserfolg zu sein. Hochvermögende gehen in Krisen und bei Rückschlägen ruhig und gelassen vor. Sie zeichnet ein sehr großer Optimismus und die „hohe Überzeugung von der eigenen Selbstwirksamkeit“ aus. Sie suchen die Schuld ihres Versagens nicht bei den anderen, sondern bei sich selbst. Entscheidend ist der transparente Umgang mit den Problemen. Erfolgreiche Unternehmer sind Nonkonformisten, die sich im Schumpeterschen Sinne nicht in dem Maße wie andere Menschen durch soziale Normen in ihrem Handeln leiten lassen.

Zittelmanns Buch ist von großer Bedeutung, weil es den Erfolg der Marktwirtschaft und unseres gesellschaftlichen Wohlstands erklärt. Es rückt den Unternehmer in den Mittelpunkt. In der neoklassischen Wirtschaftstheorie glänzt der Unternehmer durch Abwesenheit. In den Gleichgewichtsmodellen spielt er keine Rolle. Wie der Ökonomen Israel Kirzner vertritt Zitelmann dagegen einen anderen Ansatz, den auch andere Ökonomen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie vertreten: Der echte, pure Unternehmer sei ständig wachsam mit Blick auf neue Chancen. Unternehmerischer Gewinn entsteht daher auch nicht aus einer einfachen Übernahme von unternehmerischem Risiko. Das wäre zu kurz gesprungen. Der reine unternehmerische Gewinn entsteht immer dann, wenn ein Unternehmer eine Gewinnchance entdeckt, die er vorher nicht wahrgenommen hat und als Konsequenz daraus sein Handeln ändert, um sie zu nutzen. Dieser Prozess beruht auf subjektiven Informationen, die verstreut, schwer zu formulieren sind, und die nur der Unternehmer selbst kennt.

In der heutigen Zeit wird dieser individualistische Ansatz immer mehr durch einen staatsgläubigen ersetzt. Trotz ihres sehr begrenzten Wissens behauptet die Regierung mit Existenzgründungsdarlehen und Investitionsbeihilfen zu „helfen“, um Arbeitsplätze zu retten oder zu schaffen. Sie verhängt Schutzzölle, um die heimische Industrie vor Konkurrenz zu schützen, oder gewährt Exportbeihilfen, um den Absatz im Ausland zu fördern. Eigentlich sollte Zitelmanns Buch zur Standardlektüre derzeitiger und künftiger Wirtschaftsminister werden. Auf jeden Fall gehört es aber in die Hausbibliothek eines jeden, der sich als Unternehmer betätigen möchte.

Das Buch „Psychologie der Superreichen“ von Rainer Zitelmann erschien im Finanzbuchverlag München und ist hier zu beziehen: http://psychologie-der-superreichen.de/

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Huffington Post Deutschland.

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