Frank Schäffler

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Das Oxfam-Dossier

Bild: Sign. DaveBleasdale. (CC BY 2.0) von Flickr.

Der aktuelle Oxfam Report zur Ungleichheit kommt wie jedes Jahr passend zum Treffen der Mächtigen in Davos heraus. Orchestriert wird die Medienwelle von zahlreichen Unterstützern in den öffentlich-rechtlichen Medien. Selbst die Tagesschau veröffentlichte die kruden Thesen unkommentiert. Der Nachrichtensprecher verlautbart, die Hilfsorganisation Oxfam sehe die Vermögensunterschiede zwischen Arm und Reich weiter wachsen. In Deutschland liege der Armutsstand auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren und Deutschland gehöre zu den Industrienationen mit der höchsten sozialen Ungleichheit. Ob der Chuzpe der Tagesschau-Redaktion reibt man sich doch die Augen. Wurden nicht gerade die historisch niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit der Wiedervereinigung bekanntgegeben? Und wurde nicht gerade darüber berichtet, dass die Anzahl der Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften seit deren Einführung noch nie so niedrig war?  Und war es nicht so, dass sich der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit der Einkommen in einer Volkswirtschaft darstellt, hierzulande seit 2005 nicht nennenswert verändert hat und Deutschland eher im Mittelfeld der Industrienationen liegt? Kurz zuckt man vor dem Fernsehgerät, ob der tendenziösen Berichterstattung und will eigentlich das Abo bei den Öffentlich-Rechtlichen kündigen. Bis man feststellt: das geht ja gar nicht!

Doch bevor wir zum Problem der Ungleichheit kommen, sollten wir erst Oxfam selbst betrachten. Deren deutsche Sektion, Oxfam Deutschland e.V. hat 28 Mitglieder und 91 Mitarbeiter (Quelle: Organigramm vom September 2018, Website). Im Haushaltsjahr 2017/2018 konnte der Verein Einnahmen in der Größenordnung von 37.200.704,01 Euro verbuchen. Davon kamen von staatlichen Institutionen 24.258.831,43 Euro, also rund 65 Prozent. Das war nicht immer so: im Jahr 2004 lag er bei 6,3 % und noch 2012 bei 24,8 %. Im Jahresbericht 2016/2017 wird der hohe Anteil genauer erläutert: “Bei den Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln handelt es sich um Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), des Auswärtigen Amtes (AA), der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), des Umweltbundesamtes und der Europäischen Union. Dank der verstärkten Zusammenarbeit im Oxfam-Verbund konnten diese Zuwendungen im Berichtsjahr um 9,3 Mio. EUR auf über 24 Mio. EUR gesteigert werden.“ Bei solchen illustren Förderern muss man sich über die wohlwollende Berichterstattung nicht wundern.

Doch zurück zur Ungleichheit. 1945 war die Hälfte der Welt unterernährt. Damals war die Ungleichheit wahrscheinlich geringer als heute. Fast allen ging es schlecht. Heute, und das sind immer noch zu viel, sind 11 Prozent der Menschen unterernährt. Doch auch diese Zahl geht aller Wahrscheinlichkeit nach weiter zurück. Wer Gleichheit sucht, darf heute nicht mehr nach China oder Südkorea gehen, sondern muss schon den Weg nach Nordkorea oder Venezuela wählen. Dort geht es allen gleich schlecht.

Eigentlich darf man sich nicht auf die Logik der Oxfams dieser Welt einlassen. Sie malen alles dunkel und schlecht. Eigentlich sollte zumindest zu Beginn des Jahres das Positive herausgestellt werden. Es ist der Siegeszug der Marktwirtschaft auf dieser Welt. Die entscheidende Basis dafür war der auf Privateigentum basierende Kapitalismus und dessen mehr oder weniger grenzüberschreitende Akzeptanz. Dies ermöglichte die Globalisierung durch offene Märkte.

Solange diese erhalten bleiben, geht es global auch voran. Für Menschen, die sich nicht von der Oxfam-Depression anstecken lassen wollen, kann das Buch „Progress“ des Schweden Johann Norberg wärmstens empfohlen werden. Er schreibt darin über den globalen Fortschritt. Anfang des 19. Jahrhunderts konnten 12 Prozent der Weltbevölkerung lesen und schreiben. Heute beherrschen weltweit 86 Prozent dies, unter Jugendlichen sogar 91 Prozent. Der medizinische Fortschritt hat es ermöglicht, viele gefährliche Krankheiten zu besiegen. Allein durch die Ausrottung der Pocken dürften in den letzten 40 Jahren 150-200 Millionen Menschen dem Tod entgangen sein. Im Jahr 1900 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung auf der Welt 31 Jahre. Heute hat sie sich auf 71 Jahre mehr als verdoppelt. Das weltweite BIP pro Kopf stieg vom Jahr 1 bis zum Jahr 1820 lediglich um 50 Prozent. Seit 1820 explodierte es – in der westlichen Welt stieg es um mehr als das Fünfzehnfache. Vor 150 Jahren benötigten 25 Menschen einen Tag, um eine Tonne Korn zu ernten und zu dreschen. Heute schafft dies eine einzelne Person mit einer Maschine in 6 Minuten. Und die Emission der 6 größten umweltverschmutzenden Länder sind von 1980 bis 2014 um mehr als Zweidrittel zurückgegangen.

Ungleichheit ist kein Problem, sondern Antreiber für den Fortschritt. Ohne Ungleichheit hätte es keine Aufstieg Chinas und der Tigerstaaten in Südostasien in den letzten Jahrzehnten gegeben. Der aus der Ungleichheit entstehende Antrieb zu Innovation und Fortschritt hat Millionen Menschen vor dem Hungertod bewahrt. Problematisch wird Ungleichheit nur dann, wenn diejenigen, die es zu Vermögen gebracht haben, ihre Macht und ihren Einfluss nutzen, um ihren Status zu erhalten und anderen die Chance verwehren, aufzusteigen. Die Durchlässigkeit und Dynamik einer Gesellschaft ist das entscheidende.

Und zum Schluss: Jeff Bezos von Amazon, Bill Gates von Microsoft, Marc Zuckerberg von Facebook, aber auch Hasso Plattner von SAP haben ihr Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut. Sie haben nicht nur Hunderttausende von Arbeitsplätzen geschaffen und damit Wohlstand für viele Menschen ermöglicht, sondern ihre Produkte haben das Leben für Milliarden Menschen einfacher und besser gemacht. Früher konnten sich technische Produkte, Innovationen und hochwertige Konsumgüter nur Reiche leisten. Heute sind diese Fortschritte für ganz viele Menschen selbstverständlich. Der Grund ist: Nicht mehr nur reiche Könige und Fürsten sind die Kunden, sondern ganz viele Ottonormalverbraucher. Heute sind diese Kunden die Könige. Ohne die Globalisierung wäre das nicht möglich. Einen schönen, guten Tag.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Tichys Einblick.

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