Noch im Jahr 2019 soll eine Entscheidung über die Ausweitung des Truppenübungsplatzes Wickriede im Norden der Gemeinde Hille fallen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des heimischen FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler hervor. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Thomas Silberhorn, teilte mit, dass die Bundeswehr zurzeit ergebnisoffen prüfe, ob die Erweiterung des Standortübungsplatzes Hille-Wickriede „um den im Jahr 2014 abgegebenen ehemaligen südlichen Teil des Übungsplatzes zum Zwecke der Einrichtung von Ausbildungsinfrastruktur“ erforderlich sei.
Für den 11. Juni 2019 ist nach Angaben von Silberhorn eine Informationsveranstaltung geplant. „Hier wird über die Absicht einer Rückanmietung des südlichen Teilbereichs durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben informiert. Daran werden Fachleute für Umwelt-, Natur- und Immissionsschutz des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr teilnehmen und auch für Fragen hinsichtlich des Lärmschutzes zur Verfügung stehen“, heißt es in der Antwort weiter.
Kritik an dem Verfahren äußert Frank Schäffler, der auch Kreisvorsitzender der Liberalen im Mühlenkreis ist. „Die Sorgen der Anwohner müssen ernst genommen werden. Es reicht nicht, lediglich Fragen zum Lärmschutz beantworten zu wollen“, so Schäffler.
„Nach der Vorstellung der Pläne müssen die Anwohner ausreichend Zeit haben die Folgen einer Ausweitung des Truppenübungsplatzes zu prüfen“, fordert Nikolaus Netzel, Ortsvorsitzender der FDP Hille. „Eine Entscheidung noch in diesem Jahr kommt einer Vorfestlegung gleich“, kritisiert er den Zeitplan.
Da die Bundeswehr den Standortübungsplatz Hille Wickriede „als Anlage im Sinne des Immissionsschutzrechtes im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben“ betreibe, habe die Bundeswehr „den Landkreis Minden-Lübbecke als Genehmigungsbehörde unter anderem mit verschiedenen Schallmessungen zu möglichen Geräuschbelastungen informiert und unterstützt“, wie es aus dem Bundesministerium der Verteidigung weiter heißt. „Der Kreis muss die Ergebnisse dieser Messungen unbürokratisch zugänglich machen“, fordert Hans-Eckhard Meyer, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Freien Demokraten im Kreistag. „Wenn bereits jetzt Erkenntnisse über mögliche Geräuschbelastungen vorliegen müssen die Anwohner darüber informiert werden“, so Meyer.