Interview mit der Neuen Westfälischen
20.05.2010
Neue Westfälische: Herr Schäffler, Ihr Rücktritt als Obmann der FDP im Finanzausschuss war eine deutliche Entscheidung. Inwiefern kann man dabei von einem Bruch mit ihrer Partei sprechen?
Frank Schäffler: Nein, nein! So schlimm ist es jetzt auch wieder nicht. Ich habe in einem Punkt eine andere Auffassung. Im Übrigen jetzt nicht nur in der Frage der Transaktionssteuer, die kam jetzt mit einer anderen im Kern zusammen. Ich bin zurückgetreten, weil ich am Freitag gegen dieses Euro-Rettungspaket stimmen will und meine Fraktion da eine andere Auffassung hat, die ich für mich nach außen nicht vertreten kann.
Neue Westfälische: Aber dann gleich von einem exponierten Posten zurücktreten?
Frank Schäffler: Sie haben dahingehend Recht, dass das sicherlich kein alltäglicher Vorgang ist, und man muss sich das immer gut überlegen. Aber ein Otto Graf Lambsdorff und ein Burkhard Hirsch haben damals der Euro-Einführung auch nicht zugestimmt. Der Rücktritt als Obmann hat aber nichts damit zu tun, ob ich Liberaler bin oder nicht. Wir haben noch so viele Projekte vor, wie zum Beispiel die Bankenaufsicht unter dem Dach der Deutschen Bundesbank zu organisieren, da die Aufsicht politikferner sein soll als sie es jetzt ist. Und da will ich aktiv mitarbeiten. Und ich bleibe ja nach wie vor Mitglied im Finanzausschuss.