Vor knapp zwei Jahren galten ausländische Staatsfonds für die Bundesregierung als Bedrohung für die deutsche Wirtschaft. Die Koalition warnte vor dem Einfluss fremder (böser) Mächte auf heimische Firmen, sogar Gesetzesmacht bot Schwarz-Rot gegen die angebliche Bedrohung auf: Sogenannte strategische Industrien „mussten“ vor dem Einfluss ausländischer Staatsfonds geschützt werden. Protektionismus wurde nicht beim Namen genannt, aber ungeniert praktiziert.
Heute ist es dieselbe Bundesregierung, die das milliardenschwere Engagement des arabischen Staatsfonds bei Daimler bejubelt. Die langfristigen Wachstumschancen der Branche in Deutschland würden dadurch anerkannt, sprach der Regierungssprecher. Hauptsache keine „Hedgefonds-Heuschrecke“ greift einem deutschen Unternehmen unter die Arme…
Tatsächlich ist es ein Grund zum Jubeln, wenn potente Investoren den Standort Deutschland kräftig mit Geld ausstatten – aber war erst diese Krise nötig, damit auch unsere Regierung ihre Ablehnung gegen ausländische Investoren teilweise aufgibt?
Angela Merkel hat offenbar nicht nur von Helmut Kohl, sondern auch vom ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer gelernt: Sie betreibt Politik nach der Devise „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“.
Dieser Beitrag erschien auch auf www.antibuerokratieteam.net.
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